CT 8

Zuordnung:
Titulatur:
Zeit: .
Epoche: Ptolemäerzeit
Mumie: mehrere
Ausgrabung / Dokumentation: 1901 Lady Cecil
Grababmessungen:
weiterführende Literatur:
Quellen:

Amherst, Mary Rothes Margret Cecil, Report on the work done at Aswan, in: Annales du Service des Antiquités de l'Egypte Bd. 4 (1903) S. 53f.

Die in der Grabungskampagne von 1901 gefundenen und ergrabenen Gräber befinden sich auf der Spitze des Plateaus südlich des Wadis, der zum zerstörten koptischen Kloster Amba Samaan führt, in einiger Entfernung der koptischen Gräber in der Nähe des Klosters. Einige andere befinden sich am nördlichen und südlichen Abhang des Plateaus.
Die Arbeiten zur Reinigung des Grabes begannen am 04. Januar 1901.

Der Boden auf beiden Seiten war ein Gemisch von zerbrochener Keramik, Sand und Schutt.
Wir fanden eine Menge Tonlampen verschiedener Form, die Mehrzahl in Frosch-Form. Außerdem wurden einige kleine Tonvasen gefunden und eine Anzahl geflochtener Gras-Sandalen.
Zwischen dem Schutt in der Nähe des Eingangs zu diesem Grab wurde ein Teil einer bemalten Steinstele gefunden. Die Dekoration zeigt eine geflügelte Scheibe, einen Uräus-Anhanger und einen Mann mit Opfergaben. Auch ein Teil einer weiteren, undekorierten Steinstele mit dem Namen (1)

Ein kleiner Teil eines Kobra-Fries sowie zwei kleine unbeschriftete Opfertische wurden gefunden. Auch ein sehr verunstaltetes Portrait wurde geborgen, ähnlich dessen, das Flinder Petrie in Hawara gefunden hat.
Der Grabzugang liegt etwa 2,5 Meter unter dem Umgehungsniveau und besitzt vier Stufen. Der Eingang, nach Nord orientiert, war eingestürzt und angefüllt mit großen Steinen und Schutt sowie Bruchstücken von sonnengetrockneten Nilschlammziegeln, die mit Strohhäckseln gemischt waren sowie Treibsand. In diesem Eingangsbereich wurden eine ganze Menge sehr kleiner Papyrusfragmente gefunden. Diese Fragmente waren so klein, dass es schwierig war festzustellen, wie sie beschriftet waren. Es schien sich aber um eine demotische oder kursive griechische Beschriftung zu handeln, nicht um Hieroglyphen.
Innerhalb des Eingangs wurde ein Dattelstengel und ein kleiner Kranz aus Blättern gefunden, der mit Pflanzenfasern umwickelt war.

Die Grabstätte ist relativ groß und besteht aus zwei Kammern. Die äußere Kammer war mit Mumien gefüllt, die wohl alle in die Ptolemäerzeit zu datieren sind. Einige von ihnen waren offenbar in grobes Leinen oder Kartonage verpackt, einige sehr geschickt bemalt, aber größtenteils waren sie auseinandergefallen und stark zerstört. Einige Bruchstücke der Verpackung waren auf der Rückseite mit Tinte in griechisch (nicht in Hieroglyphen) beschriftet. Es wurden alle Mumien entfernt und ohne Ergebnis nach Beigaben durchsucht. Danach wurden sie in der inneren Kammer, die relativ leer war, wieder beigesetzt.
In der äußeren Kammer wurden unter den Mumien zwei flache Gruben oder Gräber entdeckt, beide in Nord-Süd-Ausrichtung. Beide Gruben waren ebenfalls mit Mumien gefüllt. Die Wicklung aller dieser Mumien war aus sehr feinem Material, die Bandagierung, soweit man nach den am Besten erhaltenen schließen konnte, war äußerst sorgfältig. Unter den Mumien befanden sich Reste eines Korb-Sarges.


(1) Der Name laut Ranke in unseren Buchstaben würde dann lauten: Ta-scherit-Ichet
Da ist nun alles rausgekürzt was nicht drin steht. In Übersetzung ist es dann die Tochter der Kuh (dieses Mädchen/Tochter (der Ichet))
Ichet - allerdings nur in der Schreibung mit Einkonsonanten auffindbar - ist eine Kuhgöttin (LÄ III Sp. 124). Wobei man die Schreibung, bei gleicher Lautung, vielleicht nicht so eng sehen sollte. Denn dann würde der Name der Frau einen Sinn ergeben. (nach mail von E.Noppes)