Zuordnung: | S3bnj (Sabni), Sohn des Mhw |
Titulatur: | Vorsteher der Fremdländer, Vorsteher von Oberägypten |
Zeit: | Ende 6. Dynastie, Zeit Pepi II. |
Epoche: | Altes Reich, |
Mumie: | vorhanden, |
Ausgrabung / Dokumentation: | mehrere, erster Ausgräber wohl Sir Francis Greenfell, dann de Morgan, Bissing, Budge u.a |
Grababmessungen: | Kultkammer ca. 120 qm, 14 Säulen, 5 Schächte |
Bestattungen: insgesamt 83 zuordenbare Individuen (Altes Reich, 1. ZZ und Spätzeit), Vorhofbestattungen Altes Reich ungestört, alles übrige stark gestört
Ehefrau: Stjk3
Das Grab, eines der größten der Nekropole, befindet sich am südlichen Ende der Nekropole und man könnte es fast als Doppelgrab bezeichnen, da es mit dem benachbarten Garb des Mechu verbunden ist. Allerdings sind die beiden auch Vater und Sohn.
Sabni war Nomerster (Gaufürst) von Elephantine und trug die Titel "Fürst, Träger des königlichen Siegels, Gouverneur des landes des Südens und alleiniger Begleiter und ritueller Priester".
Das Grab hat eine große Halle, das "Dach" wird von vierzehn viereckigen Säulen gestützt, die sie daurch in drei Schiffe gliedern. Vermutlich ist aber das Grab unvollendet, ursprünglich könnte es auf eine Halle mit 21 Pfeiler angelegt sein.
Etwas eigenartig ist die durch einen Querbalken geteilte Eingangstür. An der Tür sind zwei kleine Obelisken und ein Opferbecken.
Auf einer Expedition zu den südlichen Distrikten von Wawat im unteren Nubien (südlich des 2. Katarakts) wurde Sabnis Vater Mechu (Grab 26) von einer Gruppe Stammesleute aus der Wüste getötet. Zwei Überlebenden der Expedition gelang es, nach Elephantine zurückzukehren und Sabni zu benachrichtigen. Sabni rüstete eine Strafexpedition aus. Mit Truppen und hundert Eseln zog er zu dem Ort, an dem sein Vater den Tod gefunden hatte. Er barg den Leichnam, "bestrafte" den Stamm und kehrte nach Hause zurück.
Einen seiner Männer sandte er mit der Beute (Weihrauch, Kautschuk, Stoffe der Eingebohrenen sowie einen Elefantenstoßzahn von drei Ellen Länge) zum Hof des Pharao und ließ diesen Wissen, dass er es geschafft habe, den Leichnam seines Vaters für ein ordentliches Begräbnis wieder in die Heimat zurückzubringen. Er erhielt ein königliches Schreiben vom Pharao, in dem es unter anderem lautete "...Ich will für Dich alles Vorzügliche tun, weil Du Deinen Vater zurückgebracht hast, ..."
Der Pharao sandte an Sabni als Belohnung alles, was für die Beisetzung seines Vaters notwendig war: Salbe, Kleidung, Lebensmittel, Fleisch und Geflügel sowie die besten Balsamierer des Landes.
Dies alles ist an den Wänden neben dem Eingang dokumentiert.
An der Rückwand des Grabes sind Szenen vom Fisch- und Vogelfang in den Papyrussümpfen zu sehen. Links ist der Grabherr in einem Boot gemeinsam mit seinen Töchtern auf der Jagd in den Sümpfen dargestellt, rechts hebt er mit der Harpune zwei Fische aus dem Wasser. In der Mitte ist eine Szene mit Vögeln über dem Sumpfdickicht.
Quellen:
de MORGAN, Cataloguedes Monuments
RÖSING, F.W., Qubbet el Hawa und Elephantine
weiterführende Literatur: