QH 29b

Zuordnung: D3tjj
Titulatur: Untervorsteher der Barke
und
Vorsteher der "fremdsprachigen" Söldner
Zeit: spätes AR bis MR
Epoche:
Mumie: mehrere (28)
Ausgrabung / Dokumentation: 1959 -1968, Edel,
Grababmessungen:
weiterführende Literatur:
Quellen:

LÄ 5, Sp.55ff.
Edel, Elmar, Bericht über die Arbeiten in den Gräbern der Wubet el Hawa bei Assuan 1959 und 1960, in ASAE 57 / 1962, S 33 ff.
Edel, Elmar, Ausgrabungen auf der Qubet el Hawa bei Assuan 1968, ZDMG Suppl. 1 1969, S. 21-23
F.W.Rösing, Qubbet el Hawa und Elephantine - Zur Bevölkerungsgeschichte von Ägypten

Kleines Grab aus dem Alten Reich, es befindet sich etwas nördlich von QH 29. Die Kultkammer hat eine Größe von etwa 5 qm und wurde ohne Pfeiler aus dem Fels geschlagen, hat aber 2 Schächte. Die Sargkammer des Schacht II ist ausgeraubt, das Skelett aus dem Alten Reich aber gut erhalten, die übrigen Bestattungen des Alten Reiches sind stark gestört. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wurde das Skelett des Grabinhabers identifiziert. Gesamt konnten die Knochen 28 Bestattungen zugeordnet werden.
Fundort
männlich
weiblich
Nichterwachsene
ISK
1
1
1
ISF
20
2
3
IISK
1

Bei der Beschreibung ergeben sich einige Wiedersprüche.
In seinem Grabungsbericht von 1968 (ZDGM Suppl. 1 1969) schreibt Edel, dass es sich um ein nicht zuordenbares Grab handelt, da es keinerlei Beschriftungen aufwies. Es verfügt über zwei Sargkammern, die allerdings keine beschrifteten Gegenstände oder Opfertöpfe enthielten. Die Kultkammer war bereits 1959 ausgegraben worden, die Sargkammern wurden im Frühjahr 1968 durch Edel auf der Suche nach beschrifteten Opfertöpfen freigelegt.
Im Bericht über die Arbeiten von 1959 und 1960 ( ASAE 57) jedoch vermerkt er auf Seite 38, "...So habe ich die zwei kleinen mit den Eingängen gerade noch sichtbaren Gräber zwischen Grab 29 und 30 freigelegt, die jeweils nur aus einer kleinen Kammer bestanden. Die eine Kammer, 29b, hat jedoch eine kleine Inschrift, die als Besitzer einen gewissen D3tjj ausweist."


Bei seinen Grabungen konzentrierte sich Edel auf Töpfe der Grabbeigaben, die in seinen Augen wohl den "Reichtum" der Gräber am QH darstellen. Es handelt sich dabei um alt-hieratisch beschriftete Töpfe, die man mit Nahrungsmittel gefüllt dem Verstorbenen mit ins Grab zu geben pflegte, wobei mitunter neben der Inhaltsangabe oft der Name und Titel des Stifters, manchmal auch Angaben über die Eltern des Stifters auf den Töpfen vermerkte. Oftmals wird dadurch die zeitliche Einordnung des Grabes oder die Zuordnung des Grabbesitzers möglich.

Die Stiftung von dieser oben beschriebenen Opfertöpfe ist in der Gegend von Elephantine eine Lokalsitte, die in anderen Landesteilen entweder gar nicht belegt oder in anderen Gegenden nur ganz sporadisch auftrat.