Zuordnung: | Hwwj (Hwj) |
Titulatur: | Fürst und Gottessiegler |
Zeit: | vermutlich Ende 6. Dynastie |
Epoche: | Altes Reich,
Nachbelegung Neues Reich |
Mumie: | vorhanden, Grabherr vermutlich identifiziert |
Ausgrabung / Dokumentation: | Edel, E. |
Grababmessungen: |
QH 34e ist ein gerößeres Grab aus dem Alten Reich. Die Kultkammer hat eine Größe von etwa 58 m² und verfügt über 4 Pfeiler sowie 3 Grabschächte.
Alle Schächte sind bereits in der Antike stark geplündert, die Bestattungen des Alten Reiches und des Neuen Reiches in IIISK sind wenig gestört, alle übrigen Bestattungen stark gestört.
Das Grab wurde u.a. durch Edel ergraben. Bei seinen Grabungen konzentrierte sich Edel auf Töpfe der Grabbeigaben, die in seinen Augen wohl den "Reichtum" der Gräber am QH darstellen. Es handelt sich dabei um alt-hieratisch beschriftete Töpfe, die man mit Nahrungsmittel gefüllt dem Verstorbenen mit ins Grab zu geben pflegte, wobei mitunter neben der Inhaltsangabe oft der Name und Titel des Stifters, manchmal auch Angaben über die Eltern des Stifters auf den Töpfen vermerkte. Oftmals wird dadurch die zeitliche Einordnung des Grabes oder die Zuordnung des Grabbesitzers möglich.
Die Stiftung von dieser oben beschriebenen Opfertöpfe ist in der Gegend von Elephantine eine Lokalsitte, die in anderen Landesteilen entweder gar nicht belegt oder in anderen Gegenden nur ganz sporadisch auftrat.
Im Grab fanden sich solche Opfertöpfe, die mit Personennamen beschriftet waren.
1963 wurde durch Edel die Reinigung des in koptischer Zeit weiter genutzten Grabes weitergeführt, so wurde die großen Schuttmengen in der Laibung der Tür und vor der Tür beräumt. Dabei wurde festgestellt, dass die Kopten auf dem altägyptischen Schutt vor der Tür eine Kammer aus Bruchsteinen errichtet hatten, deren Boden 0,25 m über dem Niveau der alten Kultkammer liegt. Diese Kammer hatte eine Abmessung von 3 x 2,60 m und ihren Eingang in der Nordwand, so dass sie eine Art Vorraum zur Kultkammer des alten Grabes bildete. In diesem koptischen Anbau wurden Überreste von zwei Feuerstellen mit reichlichen Resten von Holzkohle gefunden, sowie eineovale, geflochtene Matte mit dem Fell eines Tieres, dass vermutlich auf dem Feuer zubereitet worden war.
Im altägyptischen Schutt unter dem Anbau fanden sich eine große Anzahl Wasserschalen, Muscheln mit Augenschminke und Adonisgärtchen.
Auch die Schächte des Grabes wurden in diesem Jahr geöffnet und untersucht. Es wurde festgestellt, dass sie alle geplündert waren.
Schacht I enthielt einen beschrifteten Topf mit dem Namen der Nfr-cnqt (Gut ist Anukis").
Schacht III, vermutlich die Bestattungstelle des Grabbesitzers Hwwj, der durch seine Punt- und Byblosreisen bekannt ist, war durch die Nachbelegungen aus dem Neuen Reich sehr stark gestört. Im Korridor zur Sargkammer fanden sich zahlreiche Holzfiguren von Speichermodellen, Werkstätten und ähnliche Beigaben, die nach Edels Ansicht vermutlich zur primären Grabausstattung zuzurechnen sind.
Bei der sorgfältigen Untersuchung des Grabes wurden zahlreiche Skelettreste gesichert. Im Rahmen einer groß angelegten anthropologischen Untersuchungsserie von 1963 bis 1984 wurden diese eingehend untersucht, um Rückschlüsse auf die Bevölkerungsgeschichte ziehen zu können. Problem dabei war, dass es zwar genügend benötigtes Untersuchungsmaterial gab, fast alle Fundkomplexe aber von Grabräubern oder frühen Archäologen regelrecht durchwühlt waren. Dabei stellte das Zerschlagen von Knochen lediglich ein zeitliches Problem für die Restauration dar. Problematischer war eine Verschleppung für die Zuordnung.
Von den insgesamt etwa 1180 geborgenen Individuen (allerdings wurden Individuennummern von 1 bis 1487 vergeben) wurden 730 in 91 Komplexen rekonstruiert und analysiert.
Fundort
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männlich
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weiblich
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Nichterwachsene
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ISF
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1
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1
|
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ISKA
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1
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ISKB
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1
|
1
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1
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ISKD
|
1
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1
|
1
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ISKG
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|
|
1
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IISK
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|
1
|
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IIISK
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5
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IIISF
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4
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2
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VH
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1
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Anmerkung: Angaben zu den Bestattungen i.d.R. nach Rösing (z.B. Individuennummern)
Quellen:
RÖSING, Friedrich W., Qubbet el Hawa und Elephantine. Zur Bevölkerungsgeschichte Ägyptens
EDEL, E., Vorbericht über Arbeiten in den Gräbern des Qubbet el-Hawa bei Assuan, Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde (ZÄS) 93, 1966, S. 54f.
weiterführende Literatur: