QH 90

Zuordnung: Sobek-hotep, Sohn des Hwj; Sbk-htop
Titulatur: sd3wtj-bjtj, Gottessiegler
Zeit:
Epoche: Altes Reich
Mumie: mehrere
Ausgrabung / Dokumentation: Dokumentation: de Morgan, Catalogue des monuments et inscriptions de l'Egypte antique, Wien 1894, 195ff

Edel 1969

Grababmessungen: Kultkammer ca. 80 m², 13 Pfeiler

In der Nummerierung nach de Morgan trägt dieses Grab die Nummer 28 (Plan Général in: Catalogue des monuments et inscriptions de l'Egypte antique, Wien 1894, 142). In der Dokumentation des Grabes erhielt das Grab von de Morgan die Nummer B1.

Das Grab in seiner jetzigen Form stammt wohl aus der 6. Dynastie. Allerdings weist ein quadratischer, sekundär wieder zugemauerter Durchbruch in der Front des Grabes darauf hin, dass von dort ein älterer Grabstollen im Fels nach Westen verläuft.

QH 90 ist ein großes Grab aus dem Alten Reich mit einer Kultkammer von etwa 80 m² mit 13 Pfeilern und 2 Schächten. (In der Zeichnung bei de Morgan sind allerdings drei Reihen mit je fünf Pfeilern, also 15 ersichtlich - a.a.O. S. 195 unten)
Insgesamt wurden im Grab 51 Bestattungen vorgefunden, von denen nur einige Sargkammerbestattungen des Alten Reiches ungestört waren, die übrigen Bestattungen des Alten Reichs und der Spätzeit waren stark gestört.
Zeitlich lassen sich sich die Bestattungen wie folgt einordnen:
27 gehören in das Alte Reich
24 in die Spätzeit.
Neben der Bestattung des Grabinhabers und von 2 seiner Angehörigen gibt es weitere 4 Sargkammerbestattungen sowie 7 Vorhofbestattungen, 24 arme Kultkammerbestattungen sowie 13 Skelettfunde in der Schachtfüllung / Stollen / Korridor zur Sargkammer.

Im Grab wurde Töpfe gefunden, die mit Personennamen und mit Früchtebezeichnungen beschriftet waren (siehe dazu auch: Edel, Die Felsengräber der Qubbet el Hawa bei Assuan, II. Abteilung: Die althieratischen Topfaufschriften).

Im Vorbericht zu den Grabungungen heißt es in Abschn. III, S. 4: "...wurden zunächst zwei Schächte im Grabe des "Gottessieglers" Sebekhotep (sbk-htp) geöffnet; das Grab war zwar schon einmal durch Greenfell freigelegt worden (Morgan B 1), aber seitdem so gründlich wieder versandet, daß es erst wieder von uns im Jahre 1960 hatte ausgegraben werden müssen, vgl. ASAE 57, 1962,34 wegen der damit verbundenen Schwierigkeiten, das Grab überhaupt wieder aufzufinden. Der große Hauptschacht des Grabes war offenbar von Greenfell nicht angetastet worden, denn wir fanden jetzt 185 beschriftete Töpfe, darunter 54 Töpfe mit Titeln und Namen der Stifter. Sargreste waren so gut wie keine mehr vorhanden. Unter anderem fand sich als Stifter eines Topfes "Mhw's Sohn, der Einzigartige Freund S3bnj", so daß Grab 90 etwas älter als Grab 26 sein muß." (ZÄS 100, 1973, S.4)

Quellen:
5, Sp.55ff.
EDEL, Elmar, Vorbericht über die Arbeiten in den Gräbern der Qubbet el Hawa, ZÄS 100 (1973), S. 4

RÖSING, F.W., Qubbet el Hawa und Elephantine - Zur Bevölkerungsgeschichte von Ägypten
DE MORGAN, Catalogue des monuments et inscriptions de l'Egypte antique, Wien 1894, S. 195f

weiterführende Literatur: