Zuordnung: | |
Titulatur: | |
Zeit: | |
Epoche: | Altes Reich |
Mumie: | 2 |
Ausgrabung / Dokumentation: |
Edel, Rösing |
Grababmessungen: |
LÄ 5, Sp.55ff.
F.W.Rösing, Qubbet el Hawa und Elephantine - Zur Bevölkerungsgeschichte von Ägypten
Edel, E., Die Felsengräbernekropole der Qubbet el-Hawa bei Assuan, I. Abteilung, Bd. 3, Schöningh Verlag Paderborn 2008
Im rechten Winkel zur Felswand öffnet sich ein im Querschnitt 1,20 Meter langer und 0,95 Meter breiter Schacht bis zu einer Tiefe von 1,20 Meter. Die südliche und nördlich Schachtmündung wurde bis zu seinem Rand am oberen Abschluss mit Bruchsteinen aufgemauert. Vermutlich war es durch die an dieser Stelle sehr schlechten Gesteinqualität erforderlich.
Am Grund des Schachtes geht ein Stollen von etwa 1,20 Meter Breite und 0,90 Meter Höhe annähernd 1,45 Meter in westliche Richtung bis zu einer etwa 0,40 Meter dicken Bruchsteinmauer. Von dieser ist allerdings nur noch eine untere Lage erhalten.
Hinter der Vermauerung schwenkt der Stollen als eigentliche Sargkammer nach Südwest. Die 2,40 Meter lange Kammer verringert ihre Breite dabei von 1,30 Meter auf 0,60 Meter.
Etwa einen halben Meter hinter der Vermauerung befindet sich in der südlichen Wand schräg oben ein Loch von etwa 0,30 x 0,40 Meter als Durchbruch zum benachbarten QH 102b
Zur Bezeichnung:
Das Grab war zunächst als eigenständige Bestattungsanlage zwischen den Gräbern 102b und 102c geführt wurden, woraus folgerichtig die Bezeichnung 102bb resultierte. Während der Bearbeitung kam man zur Auffassung, dass es sich um keine eigenständige Anlage handele, sondern lediglich um einen Vorhofschacht. Dies ist zwar möglich aber nicht nachweisbar, ebenso kann es sich tatsächlich um eine eigenständige Anlage handeln. Dennoch wird auch die Bezeichnung QH 102b/alpha verwendet. (1)
Im Grab fanden sich Reste von Bestattungen:
Individual-Nr. | Fund-Nr. | Alter | Geschlecht | Zeit | Rassendiagnose |
177 | 102bb/1(102B/A-1) | 35-44 | M | AR | europid |
441 | 102bb2(102B/A-2) | 23-30 | W | AR | - |
Weitere Funde:
Im Objekt fanden sich zwei Gefäße (102bb/5, 102bb/6)sowie Fragmente weiterer drei Gefäßen (102bb/3; 102bb/4; 102bb/7). Diese Fundstücke werden zeitlich zum Ende des AR eingeordnet.
Im Grab konnten keine epigraphische oder ikonographische Befunde erhoben werden.
Dennoch wird es in das Ende des Alten Reiches datiert. Dies auf Grund der Keramikreste sowie der Tatsache, dass man von einer annähernden Gleichzeitigkeit der Errichtung der Anlagen QH 102 bis QH 102b ausgeht und QH 102bb zum Komplex als zugehörig ansieht.
(1) Edel, Felsengräber, Abt. 1, Bd.3 (Nachlassausgabe), S. 1469, Anmerkung 1
(2) Edel, Felsengräber, Abt. 1, Bd.3 (Nachlassausgabe), S. 1468, Anmerkung 2
Abb. 1 | Abb. 2 |