QH 92

Zuordnung: Jjj-n-hn.t (nach LÄ: Jj-n-hntj) sowie Jpj
Titulatur: sd3w.tj-bj.tj
Zeit:
Epoche: Altes Reich
Mumie: ja
Ausgrabung / Dokumentation:

de Morgan, Edel

Grababmessungen: 21 qm, 3 Pfeiler
Quellen:

LÄ 5, Sp.55ff.
RÖSING, F.W., Qubbet el Hawa und Elephantine - Zur Bevölkerungsgeschichte von Ägypten
EDEL, Elmar, Vorbericht über die Arbeiten in den Gräbern der Qubbet el Hawa bei Assuan, ZÄS 93 (1996) S. 52-53

Das Grab trägt bei de Morgan die Nr. 29, er ordnete das Grab einem Jj-n-hntj zu. (Plan Général in: Catalogue des monuments et inscriptions de l'Egypte antique, Wien 1894, 142)

Mittelgroßes Grab aus dem Alten Reich.
Die Kultkammer hat eine Größe von etwa 21 qm und besitzt 3 Pfeiler. Im Grab befinden sich 3 Grabschächte.
Der Name des Grabbesitzers ist nach Rösing (anders de Morgan und Edel) bisher nicht bekannt, aber sein Skelett konnte identifiziert werden.
Die Bestattungen im Vorhof und in der IISK sind mäßig gestört, die übrigen stark gestört. Insgesamt konnten die Bestattungen 7 Personen aus dem Alten Reich und 19 Personen aus der Spätzeit zugeordnet werden.

Bei seinen Grabungen konzentrierte sich Edel auf die Töpfe der Grabbeigaben, die in seinen Augen wohl den "Reichtum" der Gräber am QH darstellen. Es handelt sich dabei um alt-hieratisch beschriftete Töpfe, die man mit Nahrungsmittel gefüllt dem Verstorbenen mit ins Grab zu geben pflegte, wobei mitunter neben der Inhaltsangabe oft der Name und Titel des Stifters, manchmal auch Angaben über die Eltern des Stifters auf den Töpfen vermerkte (siehe dazu Edel, Die Felsengräber der Qubbet el Hawa bei Assuan, II. Abteilung: Die althieratischen Topfaufschriften).

Grab QH 92 zählte dabei mit zu den ergiebigsten Gräbern der Nekropole. In der Anlage wurden insgesamt 182 beschriftete Töpfe gefunden, davon 78 in Schacht I (Schachtinhaber Jpj) und 104 in Schacht II (Schachtinhaber Jj-n-hnt). (nach Vorbericht, ZÄS 93, S. 52) Davon enthielten insgesamt 118 Töpfe Personennamen und es gibt dabei für Schacht I 11 benannte Stifter und für Schacht II 12 benannte Stifter. Auf Grund der Synchronismen ergibt sich nach Edel, dass die Bestattung in einem Zeitrahmen von ein bis zwei Generationen in die Zeit vor oder nach dem Tode des Mhw während der Regierungszeit Pepi II. in die 6 Dynastie zu datieren ist (Vorbericht, S. 53).


Im Grab befindet sich noch Grabschacht III, der 1963 durch Edel gesäubert wurde. Zu Funden berichtet er jedoch nichts. (Vorbericht, ZÄS 93, S. 54)

Die Fundstücke aus dem Grab befinden sich in der Sammlung des Bonner Ägyptologischen Seminars.

Durch Rösing wurden die Skelettteile insgesamt 26 Individuen zugeordnet

Epoche
Bestattungsort
männlich
weiblich
Nichterwachsene
AR
IISK
1
-
-
AR
IIISK
1
-
AR
IIISF
1
1
-
AR
VH
1
2
SZ
KK
13
5
1